Entstehung, Zielsetzung und Inhalt

Hintergrund: Die Idee zu dieser Workshopreihe entstand in der alltäglichen Forschungspraxis und im Austausch mit KollegInnen der Universität Wien. Und zwar zeigte sich in immer wieder, dass sich WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Arbeitsbereiche und Disziplinen im Kontext ihrer eignen Forschungstätigkeit sehr ähnliche Fragen stellen. Im Besonderen waren es methodologische und methodische Auseinandersetzungen, bei denen dieselben oder vergleichbare Probleme immer wieder zum Vorschein traten. Hierzu zählen Fragen nach der Methodenpassung, der Methodenkombination und -integration, nach Gütekriterien, Fragen der Forschungsethik oder aber nach der Repräsentativität von Samping und Stichprobe, Diskussionen über unterschiedliche Forschungsdesigns, den Umfang des Datenkorpus etc. Diese Fragen werden dann meist theoretisch gelöst bzw. methodologisch argumentativ entlang der Literatur beantwortet. So grundlegend und wichtig dies im Kontext des wissenschaftlichen Arbeitens auch sein mag, so bleiben methodologische Auseinandersetzungen aufgrund ihrer metatheoretischen Verortung dennoch abstrakt. Methodologien klären über die Bedingung der Möglichkeit wissenschaftlicher Erkenntnis auf und ermöglichen den Transfer zwischen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie; sie geben aber keinerlei Auskunft über den Einsatz der praktischen Verfahren, die dabei zur Anwendung kommen. Und genau an dieser Stelle setzt die Workshopreihe Bildungsforschung des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Wien an.

Zielsetzung: Ziel der Workshopreihe ist es, die Anwendung praktischer Verfahren im Kontext unterschiedlicher methodischer Zugänge zu erproben und zu diskutieren. Es geht also darum, anhand von Beispielen und Fallmatetrial gemeinsam über Perspektiven empirischer Bildungsforschung nachzudenken und sich über den Einsatz unterschiedlicher Methoden und ihren Herausforderungen in der Bildungsforschung auszutauschen. Besonders wichtig ist dabei eine möglichst offene und wertschätzende Herangehensweise, die es ermöglicht, auch kritische Fragen, forschungspraktische Problem oder persönliche Anliegen im Kontext der empirischen Sozialforschung mit ExpertInnen und einem interessierten Plenum umfassend zu erörtern.

Zielgruppe: Die Veranstaltungsreihe richtet sich an interessierte Studierende, Forschende und Lehrende der Bildungswissenschaft sowie an PraktikerInnen im pädagogischen Feld. Darüber hinaus sind natürlich all jene ForscherInnen und Forscher fernab disziplinärer Grenzziehungen herzlich eingeladen, die sich in einem angenehmen Rahmen über ihre alltägliche Forschungspraxis austauschen wollen.

 

Methodenspektrum: Die folgenden, in alphabetischer Reihenfolge aufgelisteten Methoden geben einen Überblick der zentralen Inhalte der Veranstaltungsreihe. Diese Auflistung versteht sich als vorläufig und soll lediglich die Bandbreite an Themen und Zugängen der Workshopreihe, insbesondere im Kontext der Videographie, verdeutlichen.  

  • Diskursanalyse
  • Dokumentarische Methode
  • Frequenz- und Kontingenzanalysen
  • Grounded Theory (Auswertungsmethode)
  • Objektive Hermeneutik
  • (Pädagogische) Phänomenologie
  • Qualitative Inhaltsanalyse  
  • Soziale Netzwerkanalyse
  • Standardisierte (quantitative) Inhaltsanalyse
  • Strukturanalyse
  • Tavistock Konzept
  • Tiefenhermeneutik